Über den Wert der Reparatur und diese Kampagne
Die Kampagne „Wert der Reparatur“ verdeutlicht anschaulich, welche Rolle die Reparatur in unserer Gesellschaft spielt. Damit stellt sie gleichzeitig dar, warum reparaturfördernde Maßnahmen und die Umsetzung eines universellen Recht auf Reparatur notwendig sind, um nachhaltiger mit unseren Ressourcen umzugehen und das Potential der Reparatur für lokale Wirtschaftsförderung, die Schaffung sozialer Räume und der Förderung technischer Mündigkeit in der Gesellschaft zu nutzen.Die Beiträge auf dieser Webseite stammen größtenteils von Mitgliedern des Netzwerks Runder Tisch Reparatur. Der Runde Tisch Reparatur vereint viele verschiedene Akteure aus Handwerk, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft, die sich für ein Recht auf Reparatur einsetzen. Die Diversität der verschiedenen Beiträge und Akteure macht deutlich: Das Reparieren berührt und begegnet uns im Alltag auf vielfältige Weise, manchmal unbemerkt, manchmal sehr sichtbar, manchmal voller Frustration und manchmal voller Stolz. Es wird außerdem klar, dass die Reparatur ein wichtiger und oft unterschätzter Bestandteil unserer Wirtschaft ist und vieles zusammenhält.
> Mehr über den Runden Tisch Reparatur erfahrenDie vielfältigen Formen des Reparierens verstecken sich teilweise in routiniert erscheinenden Alltagspraktiken. Inbesondere kleine Reparaturarbeiten, sogenannte „quick fixes“, gehören zum ‚Leben mit den Dingen‘ dazu und werden dabei gar nicht als Reparaturen wahrgenommen. Ein Einblick in die Ergebnisse eines Forschungsprojekts.
Das Interesse am alltäglichen Reparieren hat vor allem im Kontext der Debatte um nachhaltigen Konsum und die gesellschaftlichen Voraussetzungen für eine Kreislaufwirtschaft zugenommen. Oft herrscht dabei ein instrumentelles Verständnis von Reparatur vor: Reparieren schont Ressourcen, dient der Verlängerung von Produktlebensdauern und ist ein wichtiger Aspekt des Wiedererstarkens eines einst sehr zentralen gesellschaftlichen Dienstleistungssektors. Doch einige Forscher*innen entdecken im Reparieren viel mehr: Sie beschreiben Reparieren als eine einfühlende und innovative Auseinandersetzung mit den Dingen (1), als Improvisation, Neuerfindung und emotionale Arbeit (2) und eben auch als Versuch, an der eigenen Beziehung zu den Dingen, ja sogar zur Umwelt als solcher zu arbeiten und diese zu reparieren (3). Jedoch wird in öffentlichen Diskussionen häufig beklagt, dass die Menschen immer weniger reparieren (können) und die Reparatur als Kulturtechnik nach und nach von der gesellschaftlichen Bühne verschwindet (4). Dafür gibt es auch einige Indizien: In Anbetracht der Vielzahl an besessenen und alltäglich genutzten Dingen verbringen Menschen recht wenig Zeit mit ihrer Wartung, Pflege und Reparatur, nämlich durchschnittlich nur wenige Minuten am Tag, wie die letzte große Zeitverwendungsstudie zeigt (5). Gleichzeitig werden viele Produkte schwerer reparierbar, sei es durch steigende Komplexität und Miniaturisierung – wie bei vielen Elektronikprodukten – oder durch schlechte Qualität und Verarbeitung – wie im Bereich Fast Fashion.
Doch verschwindet Reparieren wirklich von der Bildfläche und wenn ja, wie kann Reparieren wieder Teil des Alltags werden? Im Rahmen eines Bürger*innenforschungsprojekts (6) haben wir Ausflüge in die Alltage vieler verschiedene Menschen unternommen. Dabei entdeckten wir vielfältige Formen des Reparierens, bisweilen versteckt in routiniert erscheinenden gegenstandsbezogenen Alltagspraktiken. Inbesondere kleine Reparaturarbeiten, sogenannte „quick fixes“ gehören zum ‚Leben mit den Dingen‘ dazu. Sie erfordern keine größere Aufmerksamkeit und werden daher als selbstverständliche Routine wenig reflektiert. Im Rahmen der Ausflüge in den Alltag wurde bisweilen erstaunt festgestellt, dass mehr Eigenarbeit an Dingen verrichtet wird, als gedacht, wie zwei Bürgerforscher*innen aus dem Projekt berichten:
„Aber erst habe ich gedacht, ich hätte gar nichts gemacht und dann fiel mir doch mit ein bisschen überlegen ein, dass ich doch das eine oder andere einfach gemacht habe. Hier das Fahrrad, war für die Tochter. Waschbecken, Armatur, ok das war für uns. Das Holz-Untergestell für die Kita gebaut. Ja, da ist mir doch eingefallen: „Achtung, der Sebastian war ja auch noch da, da hast du auch was gemacht!“ Und so weiter und so fort“.
(Mitforschender Wolfgang im Reflektionsgespräch)
„[Ich habe angefangen] den Bastelkalender auszufüllen… was ich jeden Tag repariere. Und mir ist aufgefallen, ich repariere eigentlich jeden Tag etwas. Fahrrad, Platten… und ich habe dann fotografiert was ich repariere.“
(Mitforschender Walter in der Forschungswerkstatt)
Die Bürgerforscher*innen haben ein monatliches Reparatur- und Wartungstagebuch geführt und dieses weist eine Vielzahl von Tätigkeiten auf, die sehr viel unbemerkter als die in den Zitaten genannten eher aufwendigen Reparaturen vonstatten gehen. Sie enthalten beispielsweise Tätigkeiten wie „Rad aufgepumpt“, „Lampe zurechtgebogen“, „Bucheinband geklebt“, „Rosenschere geölt“ oder „Landkarte an Wand neu aufgehängt“.
Diese Tätigkeiten sind kleine oder ‚leise‘ Reparaturen, die keine umfangreiche Diagnose oder spezifische Werkzeuge verlangen, aber eine Dysfunktonalität (platter Reifen, stumpfe Schere, heruntergefallene Karte et cetera) beseitigen und einen Gegenstand wieder einsatzbereit machen. Dennoch werden sie nicht als Reparaturen anerkannt, denn es scheint die Vorstellung zu geben, dass Reparaturen ‚laut‘ sein und im Alltag auffallen müssen. Reparieren wird mit einer bewussten, geplanten und außeralltäglichen Arbeit gleichgesesetzt, die Expert*innen-Wissen und spezielles Werkzeug voraussetzt. Dieser ‚Anerkennungsmangel‘ ist einerseits problematisch, weil so die Vermutung unwidersprochen bestehen bleibt, es werde in der modernen „Wegwerfgesellschaft“ nicht mehr repariert. Andererseits bieten die leisen Reparaturen auch einen Ansatzpunkt für die Renaissance einer wie auch immer gearteten Reparaturkultur, denn es gilt die vielen kleinen und leisen Reparaturen wiederzuentdecken, die den Alltag bereits jetzt schon zusammenhalten.
Alltagsreparaturen lassen sich als ‚stillschweigende‘ Fürsorge für Dinge verstehen. Menschen investieren nicht nur Geld in den Erwerb von Produkten, sondern täglich auch Arbeit, um die Dinge in ihrem Haushalt zu domestizieren und zu pflegen, wobei auch Fähigkeiten, Wissen, Emotion und Leidenschaft für Dinge eingesetzt werden. Alltagsreparaturen sind somit eine routinierte Investition in den Wert und die Bedeutung von Dingen. Die Bürgerforscher*innen nutzen schnelle Reparaturen zum Teil dazu, um einen Gegenstand gebrauchsfähig und ‚am Leben‘ zu halten, bis sie die Zeit finden, ihn vollständig zu reparieren. Wackelige Teile wurden mit einem Band fixiert, kaputte Displays mit Folie überzogen und Löcher in der Kleidung mit einer Sicherheitsnadel zusammengehalten. Diese Tätigkeiten erfordern keine speziellen Kompetenzen, aber die Bereitschaft, sich mit Gegenständen auseinanderzusetzen und zu verstehen, was sie grundsätzlich brauchen, um zu funktionieren. Schnelle Reparaturen können genauso kreative und innovative Tätigkeiten sein wie größere Reparaturprojekte. Trotz der Behelfsmäßigkeit engagieren sie sich spontan für die Dinge und verändern gleichermaßen dilettantisch wie transformierend ihr Design.
Manchmal werden viele schnelle Reparaturen über die Zeit hinweg zum einem größeren Projekt, wie bei Matthias‘ Wäscheständer. Bei dem eher günstigen Modell haben sich immer wieder Stangen gelöst, die Matthias auf unterschiedliche Arten und Weisen neu befestigt oder ersetzt hat: Mit Löten und Knoten, Bändern oder Wäscheleinen. Mit der Zeit wurde aus einem billigen Wäscheständer ein Bastelprojekt, das den ursprünglichen Gegenstand mit kreativer Improvisation aufgewertet und zu etwas Besonderem gemacht hat.
Im Rahmen von Reparaturprojekten wird die Beschäftigung mit den Dingen und das Reparieren zum Selbstzweck und bisweilen wichtiger als deren Wiederherstellung. Es geht nicht nur darum, am Ende einen reparierten Gegenstand zu besitzen, sondern auch um die Auseinandersetzung mit ihm. Improvisieren und Experimentieren sind wichtige Bestandteile des Prozesses. Planung und offene Exploration wechseln sich ab. Während dieses Vorgangs können die Funktionen und der Wert des Gegenstands neu entdeckt werden. Die Wertschätzung steigt nicht nur für den Gegenstand, sondern auch für sich selbst, denn die Eigenarbeit am Ding ermöglicht eine körperliche Erfahrung von Effektivität.
Die Alltäglichkeit von Reparatur zu fördern, kann bedeuten, die unsichtbaren Reparaturen im Alltag von Menschen sichtbarer zu machen und den „homo reparans“ (7) stärker in das Scheinwerferlicht zu rücken. Auch wenn Alltagsreparaturen als ‚nichts Besonderes‘ qualifiziert werden, erfordern sie doch Sorgfalt und Hinwendung. Die Erhöhung der Sichtbarkeit von reparierenden Alltagsroutinen kann jedoch ein Ansatzpunkt für eine erweiterte Diskussion um die „Kultur der Reparatur“ sein, die nicht nur die ‚lauten‘, sondern vor allem auch die ‚leisen‘ Reparaturen wertschätzt.
Melanie Jaeger-Erben ist Professorin für Technik- und Umweltsoziologie an der BTU Cottbus - Senftenberg. Zuvor hat sie das Fachgebiet Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in der Elektronik an der TU Berlin geleitet.
Die vielfältigen Formen des Reparierens verstecken sich teilweise in routiniert erscheinenden Alltagspraktiken. Inbesondere kleine Reparaturarbeiten, sogenannte „quick fixes“, gehören zum ‚Leben mit den Dingen‘ dazu und werden dabei gar nicht als Reparaturen wahrgenommen. Ein Einblick in die Ergebnisse eines Forschungsprojekts.
Das Interesse am alltäglichen Reparieren hat vor allem im Kontext der Debatte um nachhaltigen Konsum und die gesellschaftlichen Voraussetzungen für eine Kreislaufwirtschaft zugenommen. Oft herrscht dabei ein instrumentelles Verständnis von Reparatur vor: Reparieren schont Ressourcen, dient der Verlängerung von Produktlebensdauern und ist ein wichtiger Aspekt des Wiedererstarkens eines einst sehr zentralen gesellschaftlichen Dienstleistungssektors. Doch einige Forscher*innen entdecken im Reparieren viel mehr: Sie beschreiben Reparieren als eine einfühlende und innovative Auseinandersetzung mit den Dingen (1), als Improvisation, Neuerfindung und emotionale Arbeit (2) und eben auch als Versuch, an der eigenen Beziehung zu den Dingen, ja sogar zur Umwelt als solcher zu arbeiten und diese zu reparieren (3). Jedoch wird in öffentlichen Diskussionen häufig beklagt, dass die Menschen immer weniger reparieren (können) und die Reparatur als Kulturtechnik nach und nach von der gesellschaftlichen Bühne verschwindet (4). Dafür gibt es auch einige Indizien: In Anbetracht der Vielzahl an besessenen und alltäglich genutzten Dingen verbringen Menschen recht wenig Zeit mit ihrer Wartung, Pflege und Reparatur, nämlich durchschnittlich nur wenige Minuten am Tag, wie die letzte große Zeitverwendungsstudie zeigt (5). Gleichzeitig werden viele Produkte schwerer reparierbar, sei es durch steigende Komplexität und Miniaturisierung – wie bei vielen Elektronikprodukten – oder durch schlechte Qualität und Verarbeitung – wie im Bereich Fast Fashion.
Doch verschwindet Reparieren wirklich von der Bildfläche und wenn ja, wie kann Reparieren wieder Teil des Alltags werden? Im Rahmen eines Bürger*innenforschungsprojekts (6) haben wir Ausflüge in die Alltage vieler verschiedene Menschen unternommen. Dabei entdeckten wir vielfältige Formen des Reparierens, bisweilen versteckt in routiniert erscheinenden gegenstandsbezogenen Alltagspraktiken. Inbesondere kleine Reparaturarbeiten, sogenannte „quick fixes“ gehören zum ‚Leben mit den Dingen‘ dazu. Sie erfordern keine größere Aufmerksamkeit und werden daher als selbstverständliche Routine wenig reflektiert. Im Rahmen der Ausflüge in den Alltag wurde bisweilen erstaunt festgestellt, dass mehr Eigenarbeit an Dingen verrichtet wird, als gedacht, wie zwei Bürgerforscher*innen aus dem Projekt berichten:
„Aber erst habe ich gedacht, ich hätte gar nichts gemacht und dann fiel mir doch mit ein bisschen überlegen ein, dass ich doch das eine oder andere einfach gemacht habe. Hier das Fahrrad, war für die Tochter. Waschbecken, Armatur, ok das war für uns. Das Holz-Untergestell für die Kita gebaut. Ja, da ist mir doch eingefallen: „Achtung, der Sebastian war ja auch noch da, da hast du auch was gemacht!“ Und so weiter und so fort“.
(Mitforschender Wolfgang im Reflektionsgespräch)
„[Ich habe angefangen] den Bastelkalender auszufüllen… was ich jeden Tag repariere. Und mir ist aufgefallen, ich repariere eigentlich jeden Tag etwas. Fahrrad, Platten… und ich habe dann fotografiert was ich repariere.“
(Mitforschender Walter in der Forschungswerkstatt)
Die Bürgerforscher*innen haben ein monatliches Reparatur- und Wartungstagebuch geführt und dieses weist eine Vielzahl von Tätigkeiten auf, die sehr viel unbemerkter als die in den Zitaten genannten eher aufwendigen Reparaturen vonstatten gehen. Sie enthalten beispielsweise Tätigkeiten wie „Rad aufgepumpt“, „Lampe zurechtgebogen“, „Bucheinband geklebt“, „Rosenschere geölt“ oder „Landkarte an Wand neu aufgehängt“.
Diese Tätigkeiten sind kleine oder ‚leise‘ Reparaturen, die keine umfangreiche Diagnose oder spezifische Werkzeuge verlangen, aber eine Dysfunktonalität (platter Reifen, stumpfe Schere, heruntergefallene Karte et cetera) beseitigen und einen Gegenstand wieder einsatzbereit machen. Dennoch werden sie nicht als Reparaturen anerkannt, denn es scheint die Vorstellung zu geben, dass Reparaturen ‚laut‘ sein und im Alltag auffallen müssen. Reparieren wird mit einer bewussten, geplanten und außeralltäglichen Arbeit gleichgesesetzt, die Expert*innen-Wissen und spezielles Werkzeug voraussetzt. Dieser ‚Anerkennungsmangel‘ ist einerseits problematisch, weil so die Vermutung unwidersprochen bestehen bleibt, es werde in der modernen „Wegwerfgesellschaft“ nicht mehr repariert. Andererseits bieten die leisen Reparaturen auch einen Ansatzpunkt für die Renaissance einer wie auch immer gearteten Reparaturkultur, denn es gilt die vielen kleinen und leisen Reparaturen wiederzuentdecken, die den Alltag bereits jetzt schon zusammenhalten.
Alltagsreparaturen lassen sich als ‚stillschweigende‘ Fürsorge für Dinge verstehen. Menschen investieren nicht nur Geld in den Erwerb von Produkten, sondern täglich auch Arbeit, um die Dinge in ihrem Haushalt zu domestizieren und zu pflegen, wobei auch Fähigkeiten, Wissen, Emotion und Leidenschaft für Dinge eingesetzt werden. Alltagsreparaturen sind somit eine routinierte Investition in den Wert und die Bedeutung von Dingen. Die Bürgerforscher*innen nutzen schnelle Reparaturen zum Teil dazu, um einen Gegenstand gebrauchsfähig und ‚am Leben‘ zu halten, bis sie die Zeit finden, ihn vollständig zu reparieren. Wackelige Teile wurden mit einem Band fixiert, kaputte Displays mit Folie überzogen und Löcher in der Kleidung mit einer Sicherheitsnadel zusammengehalten. Diese Tätigkeiten erfordern keine speziellen Kompetenzen, aber die Bereitschaft, sich mit Gegenständen auseinanderzusetzen und zu verstehen, was sie grundsätzlich brauchen, um zu funktionieren. Schnelle Reparaturen können genauso kreative und innovative Tätigkeiten sein wie größere Reparaturprojekte. Trotz der Behelfsmäßigkeit engagieren sie sich spontan für die Dinge und verändern gleichermaßen dilettantisch wie transformierend ihr Design.
Manchmal werden viele schnelle Reparaturen über die Zeit hinweg zum einem größeren Projekt, wie bei Matthias‘ Wäscheständer. Bei dem eher günstigen Modell haben sich immer wieder Stangen gelöst, die Matthias auf unterschiedliche Arten und Weisen neu befestigt oder ersetzt hat: Mit Löten und Knoten, Bändern oder Wäscheleinen. Mit der Zeit wurde aus einem billigen Wäscheständer ein Bastelprojekt, das den ursprünglichen Gegenstand mit kreativer Improvisation aufgewertet und zu etwas Besonderem gemacht hat.
Im Rahmen von Reparaturprojekten wird die Beschäftigung mit den Dingen und das Reparieren zum Selbstzweck und bisweilen wichtiger als deren Wiederherstellung. Es geht nicht nur darum, am Ende einen reparierten Gegenstand zu besitzen, sondern auch um die Auseinandersetzung mit ihm. Improvisieren und Experimentieren sind wichtige Bestandteile des Prozesses. Planung und offene Exploration wechseln sich ab. Während dieses Vorgangs können die Funktionen und der Wert des Gegenstands neu entdeckt werden. Die Wertschätzung steigt nicht nur für den Gegenstand, sondern auch für sich selbst, denn die Eigenarbeit am Ding ermöglicht eine körperliche Erfahrung von Effektivität.
Die Alltäglichkeit von Reparatur zu fördern, kann bedeuten, die unsichtbaren Reparaturen im Alltag von Menschen sichtbarer zu machen und den „homo reparans“ (7) stärker in das Scheinwerferlicht zu rücken. Auch wenn Alltagsreparaturen als ‚nichts Besonderes‘ qualifiziert werden, erfordern sie doch Sorgfalt und Hinwendung. Die Erhöhung der Sichtbarkeit von reparierenden Alltagsroutinen kann jedoch ein Ansatzpunkt für eine erweiterte Diskussion um die „Kultur der Reparatur“ sein, die nicht nur die ‚lauten‘, sondern vor allem auch die ‚leisen‘ Reparaturen wertschätzt.
Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.
Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.